Čarot Michaś (Чарот Міхась; richtig: Kudzielka Michaś), geb. 1896 in Rudziensk bei Červień (früher: Ihumien), SO von Miensk, gest. 1938. Er war der Sohn armer Bauern.

Čarot beendete das Lehrerseminar in Maładečna und wurde 1917 zur Armee eingezogen. Im Bürgerkrieg kämpfte er auf Seiten der Roten und trat 1920 der kommunistischen Partei bei. Seit 1920 war er Mitarbeiter, und von 1925-1929 Redakteur, der Zeitschrift "Savieckaja Biełaruś" (Sowjetbelarus). Er war Initiator und Leiter der 1923 gegründeten Schriftstellervereinigung "Maładniak" (Junge Generation). 1927 besuchte er gemeinsam mit Hartny und Zarecki Deutschland, Frankreich und die Tschechoslowakei.

Er veröffentlichte Gedichte wie die Sammlungen "Zavirucha" (Schneesturm, 1922), "Soniečny pachod" (Sonnenzug, 1929), schrieb Epen wie sein Hauptwerk "Bosyja na vohniščy" (Die Barfüßigen auf der Brandstätte, 1921), in dem er Revolution und Bürgerkrieg in Belarus vom Standpunkt des Proletariats schildert, "Biełaruś łapciužnaja" (Belarus in Bastschuhen, 1924), "Lenin" (1924), "Maryna" (1924/25) und Erzählungen wie "Viesnachod" (Frühlingsbeginn, 1924). Auch Theaterstücke stammen aus seiner Feder. 1936 wurde er verhaftet und starb zwei Jahre später. Nach seiner Novelle "Śvinapas" (Der Schweinehirt) wurde 1926 der erste belarussische Spielfilm "Lasnaja byl" (Episode im Wald) gedreht.

Čarot, der Sänger der Oktoberrevolution, war im Grunde ein romantischer Rebell, der seine Gedichte "Lieder des Sturms" nannte, der alles Veraltete, Verzopfte hinwegfegen sollte. Voll jugendlicher Begeisterung und Optimismus pries er mit dem entsprechenden Pathos das neue Leben und die mit der Sowjetmacht verbundenen Hoffnungen. Біяграфія Міхася Чарота, «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)»

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