Arsieńnieva Natalla (Арсеньнева Натальля), geb. 1903 in Baku. Ihr Vater war Beamter.

Arsieńnieva verbrachte ihre Kindheit in Wilna, wo sie auch ihre Ausbildung begann. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Familie nach Innerrußland evakuiert und kehrte erst 1920 wieder nach Wilna zurück. Dort fing Natalla nach Absolvierung des belarussischen Gymnasiums 1921 an der Universität zu studieren an, brach jedoch ihr Studium bald ab, da sie den Offizier Francišak Kušal heiratete, dem sie 1922 nach Westpolen folgte. Von dieser Zeit an bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte sie ihre Heimat nur noch während der Sommerferien besuchen. Im Herbst 1939, als ihr Mann als polnischer Offizier in russische Gefangenschaft geraten war, ging Arsieńnieva mit ihren beiden Söhnen nach Sowjet-Belarus, konnte jedoch nur kurz dort bleiben, denn im Frühjahr 1940 wurde sie verhaftet und nach Kasachstan deportiert, wo sie auf einer Kollektivfarm arbeitete. Im Frühjahr 1941 wurden sie und ihr Mann auf Intervention belarussischer Schriftsteller freigelassen und ließen sich in Wilna nieder. Im Herbst 1941, nach dem deutschen Einmarsch, übersiedelte die Familie nach Miensk und blieb bis 1944 dort, um mit dem Herannahen der Sowjets nach Westen zu flüchten. Nach einigen Jahren in einem DP-Camp in Deutschland wanderte die Dichterin 1950 in die USA aus, wo sie noch heute lebt. Ihre erste Gedichtsammlung "Pad sinim niebam" (Unter einem blauen Himmel) erschien 1927. In ihren Vorkriegsgedichten herrschte Naturlyrik vor, später stand das schwere Schicksal ihres Volkes verbunden mit Heimweh im Vordergrund. Während des Krieges übersetzte sie viel, besonders Opern-Librettos, schrieb aber auch eigene Werke für die Bühne, eine Tätigkeit, die sie nach dem Krieg fortsetzte. 1979 erschien in New York-Toronto ein Querschnitt ihres dichterischen Schaffens von 1920-1970 unter dem Titel "Miž bierahami" (Zwischen den Ufern). Біяграфія Натальлі Арсеньневай, «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)»

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