Bahuševič Francišak (Багушэвіч Францішак), geb. 1840 auf dem Gut Svirany im Bezirk Wilna, gest. 1900. Er entstammte einer verarmten Adelsfamilie. 1861 beendete er die Mittelschule in Wilna und trat in die physikalisch-mathematische Fakultät der Petersburger Universität ein. Wegen Teilnahme an Studentenunruhen mußte er jedoch das Studium bald wieder quittieren und kehrte nach Hause zurück. Eine Zeitlang wirkte er dann als Dorfschullehrer in Dociški im Bezirk Lida. Bahuševič nahm am Aufstand von 1863 teil, wobei er am Bein verwundet und von einer belarussischen Bauernfamilie gesundgepflegt wurde. Er kehrte nach Wilna zurück, mußte aber 1865 in die Ukraine fliehen, um Verfolgungen als ehemaliger Aufständischer zu entgehen. Die nächsten drei Jahre studierte er Jus am Juridischen Lyzeum in Niežyn, das er 1868 beendete. Anschließend arbeitete er als Gerichtsbeamter in verschiedenen Städten der Ukraine und Rußlands. 1884 übersiedelte er wieder nach Wilna und wirkte dort als Rechtsanwalt. 1898 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen auf sein Gut Kušlany im Bezirk Ašmiany zurück, wo er auch starb. Bahuševič gilt als einer der Väter der neuen belarussischen Literatur und nationalen Bewegung. Seine Werke sind zum großen Teil verloren, da sie infolge des Druckverbots nur im Manuskript vorlagen. Außerhalb der Grenzen des damaligen Rußland erschienen zwei Gedichtsammlungen: "Dudka biełaruskaja" (Die belarussische Hirtenpfeife) 1891 unter dem Pseudonym Maciej Buračok in Krakau und "Smyk biełaruski" (Der belarussische Geigenbogen) 1894 unter dem Pseudonym Symon Reŭka z-pad Barysava angeblich in Posen. Im dichterischen Schaffen Bahuševič's, das eng mit dem Volkslied verbunden ist, herrscht Trauerstimmung vor, die aus dem Mitleid mit dem schweren Schicksal des Volkes stammt. Es mangelt aber auch nicht an scharfer Kritik am sorglosen und üppigen Leben des Adels. Bahuševič war der erste Vertreter des kritischen Realismus in der belarussischen Literatur. Выбраныя творы Францішка Багушэвіча на Беларускай Палічцы

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