Biadula Źmitrok (Бядуля Зьмітрок; richtig: Płaŭnik Samuił), geb. 1886 in Pasadziec im Bezirk Vilejka, gest. 1941. Er war der Sohn eines armen jüdischen Landpächters und Dorfhändlers. Vater und besonders Großvater wollten ihn zum Rabbi ausbilden lassen und schickten ihn daher in die jüdische Schule, wo er bis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr blieb. Dann gab er die Schule auf und kehrte nach Hause zurück, wo er sich als Hauslehrer durchbrachte. Später half er dem Vater beim Holzhandel und als Flößer. 1909 fiel ihm durch Zufall ein Exemplar der Zeitschrift "Naša niva" (Unsere Flur) in die Hand, die ihn veranlaßte, nicht hebräisch oder russisch, sondern in der ihm von Jugend an vertrauten Sprache des einfachen Volkes zu schreiben. 1912 übersiedelte er nach Wilna und wurde ständiger Mitarbeiter von "Naša niva". Seine erste Prosaskizze war 1910 erschienen; 1913 gab er in Petersburg belarussische lyrische Novellen "Abrazki" (Bilder) heraus, in denen er Leben und Psyche der dörflichen Bevölkerung schilderte. Den Ersten Weltkrieg, Revolution und Bürgerkrieg erlebte er in Miensk. Nach deren Beendigung war er als Redakteur verschiedener belarussischer Zeitungen und Zeitschriften tätig. 1926 gehörte er zu den Begründern der Dichtervereinigung "Uzvyšša" (Höhe). Seine erste Veröffentlichung unter der Sowjetmacht war eine Gedichtsammlung "Pad rodnym niebam" (Unter heimatlichem Himmel, 1922); es folgten ein Novellenband "Na začarovanych honiach" (Auf verzauberten Gefilden, 1923) und weitere Sammlungen von Gedichten und Kurzprosa. Die romantisch-folkloristische Erzählung "Sałaviej" (Die Nachtigall, 1927) schildert den Kampf der belarussischen Bauern gegen ihre Herren zur Zeit der Leibeigenschaft; sie wurde schon 1937 verfilmt, zwei Jahre später zu einem Balett verarbeitet und nach dem Krieg dramatisiert. Sein umfangreicher Roman "Jazep Krušynski" (1928-1932) gilt nur in seinem ersten Teil als gelungen. Anfänglich stand Biadula dem Bolschewismus reserviert gegenüber, bekannte sich aber in der Stalinzeit zum sozialistischen Realismus. Sein letzter Roman "U drymučych lasach" (In undurchdringlichen Wäldern, 1939) trägt autobiographische Züge. Er starb auf der Flucht vor den Deutschen bei Uralsk. Biadulas Schaffen zeichnete sich anfänglich durch Romantik, Sentimentalität und Neigung zum Mystizismus aus, die später allerdings vom sozialistischen Realismus verdrängt wurden. Біяграфія Зьмітрака Бядулі, «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)» Выбраныя творы Зьмітрака Бядулі на Беларускай Палічцы

Паведаміць пра недакладнасьць