Krapiva Kandrat (Крапіва Кандрат; richtig: Atrachovič Kandrat), geb. 1896 in Nizok im Gebiet von Uzda, S von Miensk. Er entstammt einer Bauernfamilie.

Nachdem er 1914 die Lehrerausbildung abgeschlossen hatte, war er - abgesehen von einer zweieinhalbjährigen Unterbrechung während des Ersten Weltkriegs - bis 1920 als Dorfschullehrer tätig. Anschließend diente er bis 1923 in der Roten Armee und arbeitete dann wieder ein Jahr lang als Lehrer. 1925 übersiedelte er nach Miensk, wo er 1926-1930 Sprache und Literatur an der dortigen Universität studierte. Im Jahre 1926 gehörte er - nachdem er die Gruppe "Maładniak" (Junge Generation) verlassen hatte - zu den Begründern der Vereinigung "Uzvyšša" (Höhe). Er widmete sich der literarischen und publizistischen Arbeit. Während des Zweiten Weltkriegs war er an verschiedenen Frontzeitungen tätig. 1947 nahm er die Arbeit am sprachwissenschaftlichen Institut der Belarussischen Adademie der Wissenschaften auf, deren Vizepräsident er seit 1956 ist. Mit ihm als verantwortlichem Redakteur erschien 1962 ein umfangreiches belarussisch-russisches Wörterbuch, ebenfalls unter seiner Oberaufsicht kommt seit 1977 das auf fünf Bände konzipierte erklärende Wörterbuch der belarussischen Sprache heraus.

1922 begann seine literarische Karriere mit satirischen Fabeln und Gedichten, die in Sammlungen wie "Aścio" (Stachel, 1925), "Krapiva" (Brennessel, 1925) und "Bajki" (Fabeln, 1927) erschienen. In den dreißiger Jahren ging er zum sozialistischen Realismus über. In seinem Roman "Miadźviedzičy" (Das Dorf M., 1932) schildert er das Leben auf dem Dorf zur Zeit des Bürgerkriegs und des anschließenden Wiederaufbaus. Bedeutend ist er auch als Verfasser von Theaterstücken: Thema seiner Komödie "Chto śmiajecca apošnim" (Wer zuletzt lacht, 1939) ist die Demaskierung eines Hochstaplers, der eine wissenschaftliche Forschungsstätte leitet. Dieses Werk gilt als eines der besten belarussischen Stücke überhaupt. Біяграфія Кандрата Крапівы, «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)» Выбраныя творы Кандрата Крапівы на Беларускай Палічцы

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