Jadvihin Š. (Ядвігін Ш.; sprich "Scha" = Hedwigs Schwager, richtig: Lavicki Anton), geb. 1868 auf dem Gut Dobasna bei Rahačoŭ, O von Babrujsk, gest. 1922. Er war der Sohn eines verarmten Grundbesitzers. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Miensk studierte er in Moskau Medizin. Wegen Teilnahme an einer Studentendemonstration, wurde er 1890 ausgeschlossen und verhaftet. Nach seiner Freilassung legte er ein Pharmazie-Examen ab und kehrte in die Heimat zurück. In Radaškovičy, NW von Miensk, arbeitete er bis 1897 in einer Apotheke und widmete sich anschließend auf dem nahegelegenen Familiengut Karpiłaŭka der Landwirtschaft sowie literarischen Arbeiten. Zeitweise, so vor allem nach der Revolution von 1905, lebte er auch in Wilna, wo er die Literatur-Abteilung der Zeitschrift "Naša niva" (Unsere Flur) leitete. 1913 zog er nach Miensk und wurde technischer Redakteur der landwirtschaftlichen Zeitschrift "Sacha" (Hakenpflug) und der von Ciotka herausgegebenen Kinderzeitung "Łučynka" (Kienspänchen). Während des Ersten Weltkriegs organisierte er verschiedene Hilfskomitees für belarussische Flüchtlinge.

Den Bürgerkrieg verbrachte er auf seinem Gut. 1920 schloß er sich der Redaktion der Zeitschrift "Belarus" an, wo er Auszüge aus einem unvollendeten Roman "Zołata" (Gold) veröffentlichte, zog sich aber zu Ende des Jahres vor den Bolschewiken nach Wilna zurück. Schwer an Tuberkulose erkrankt, ging er noch zur Kur nach Zakopane, starb aber schon zwei Jahre später.

Jadvihin Š., einer der Begründer der modernen belarussischen Prosa, schrieb hauptsächlich Erzählungen humoristischen, allegorischen und sozial-psychologischen Charakters. Sie liegen gesammelt in den beiden Bänden "Biarozka" (Birke, 1912) und "Vasilki" (Kornblumen, 1914) vor. Seine Erzählungen zeichnen sich durch hervorragende Komposition aus und entbehren jeder unnötigen Weitschweifigkeit. Біяграфія Ядвігіна Ш., «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)» Выбраныя творы Ядвігіна Ш. на Беларускай Палічцы

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